Frederik Adams

seit 03/2023 
Promotionsstipendium der Friedrich Ebert Stiftung

seit 04/2018
Hilfskraft im Hessischen Wirtschaftsarchiv, Darmstadt

03/2019 – 06/2019
Auslandssemester (Erasmus) an der Karl-Franzens Universität, Graz

10/2018 – 09/2020
Studium Geschichte (M.A.), Schwerpunkt Neuere und Neueste Geschichte, an der JGU

04/2017 – 07/2020
Tutor am Historischen Seminar der JGU

10/2015 – 09/2018
Studium Geschichte und Politikwissenschaft (B.A.) an der JGU

Kontakt: fradams@uni-mainz.de

 

Promotionsvorhaben

„Die Beteiligungsziffer im Deutschen Kalisyndikat (1900–1933)“

Im späten 19. und frühen 20. Jahrhundert war die Kaliindustrie eine lukrative Branche. Unzählige Investoren zog es in diesen neuen Bergbauzweig; das nicht zuletzt, weil das 1888 gegründete Kalisyndikat neue Werke aufnahm, anstatt sie als 'Außenseiter' zu bekämpfen. Die deutschen Kaliwerke hielten ein Weltmonopol auf Kali, Gewinne schienen sicher. Ab der Jahrhundertwende stieg die Zahl der Kaliwerke daher deutlich an. 1898 wurde auf zwölf, 1906 bereits auf 33 Schachtanlagen gefördert. Die Nachfrage stieg hingegen kaum. Die Aufnahmepolitik des Syndikats provozierte so massive Spannungen im Inneren des Syndikats: Für die Quoten der neuen Werke mussten den Altmitgliedern Anteile am Absatz entzogen werden. 1909 zerbrach das private Syndikat an diesen Spannungen. Das Reich, das sehr an einer stabilen Kaliwirtschaft interessiert war, erließ 1910 das Reichskaligesetz und formte damit eines der ersten deutschen Zwangsyndikate.

In diesem Zwangssyndikat wurden die Beteiligungsziffern nicht mehr vom Syndikat, sondern von einer Behörde, der Verteilungsstelle, vergeben. Diese Behörde bestand aus Vertretern der Kaliindustrie und des Staates. Der kartellinterne Wettbewerb war dadurch zwar vom Staat geordnet, aber keinesfalls reguliert und das Problem der Überproduktion blieb bestehen. Die Möglichkeiten im Wettbewerb unterschieden sich stark von privaten Kartellen. In meinem Promotionsprojekt untersuche ich diesen Wettbewerb im Zwangskartell und möchte herausfinden, mit welchen Praktiken die Kaliwerke untereinander konkurrierten.

Die Untersuchung findet auf zwei Ebenen statt. Zunächst werden anhand bislang unbearbeiteter Akten des Kalisyndikats und der Verteilungsstelle ein Überblick über die Vergabeverfahren erstellt. Anschließen werden die erkannten Praktiken anhand von Fallbeispielen analysiert. Dazu werden die Fallakten der Verteilungsstelle und Unternehmensüberlieferungen herangezogen.